Progressive Rock at it’s best

Bereits zweimal hatte ich das große Vergnügen Steven Wilson als Solokünstler live erleben zu dürfen. Doch Porcupine Tree kannte ich nur dem Namen nach und ihren Ruf als Perfektionisten und Wizzard des Progressive Rock. Ehrlich gesagt hatte ich zuvor auch noch in keines ihrer Alben reingehört. Daher war ich sehr gespannt auf das Konzert und insbesondere auf den Sound der Briten.

Ähnlich wie ich wissen viele vermutlich gar nichts über die Entstehungsgeschichte von Porcupine Tree. Gestartet als Soloprojekt von Steven Wilson 1987 mit einer fiktiven Knastgeschichte und einer angeblichen Bandgründung in den 1970’ern auf einem Rock-Festival. Drei Jahre und einige Demo-Kassetten später hatte er endlich den heiß ersehnten Plattenvertrag bei einem neu gegründeten Label in der Tasche.

Mit On the Sunday of Life (1992) startete Porcupine Tree dann richtig durch. Die Geschichte kannt man dann wieder.

Nach längerer kreativer Pause fanden zwischen 2010 und 2021 immer wieder mal geheime Treffen zwischen Steven, Richard und Gavin für heimliche Aufnahmen statt.

35 Jahre nach seinen Anfängen stand Steven Wilson gestern, wie immer barfuß und mit der seit längerem bekannten halblangen Scheitelfrisur, mit Porcupine Tree auf den mit Teppich belegten Brettern der Rudolf Weber-ARENA in Oberhausen.

Vor rund 6000 Gästen lieferten die Engländer, die sich mit dem Gitarristen Randy McStine und dem Bassisten Nate Navarro externe Tourunterstützung gesichert hatten, ein Progressive Rock Feuerwerk der Extraklasse ab.

Im Mittelpunkt standen die Songs des neuen Albums „CLOSURE / CONTINUATION“. Einige der Stücke sind wahre Prog-Monster entsprechend ihrer Länge und Komplexität. Knappe 3 Stunden (abzgl. Pause) konnten die Besucher es genießen endlich mal wieder ein Livekonzert von Porcupine Tree zu besuchen.

Der Smalltalk mit dem Publikum wirkte aber eher einstudiert als spontan. So hat er bereits in Berlin und Stuttgart ins Publikum gespäht welche Bandshirts da so getragen werden. Das prangen naturgemäß nicht immer Namen von ProgRock-Bands auf den Shirts sondern durchaus aus die eine oder andere Metall- oder Elektronic-Band. Ausreißer in Oberhausen war aber wohl doch das Bandshirt von ABBA.

Als musikalisches Fazit kann nur sagen, dass mir die Setlist und der Sound sehr gut gefallen hat. Da musste ich auf der Rückfahrt erstmal erneut in das neue Album reinhören. Die Fotoposition war mit FOH leider suboptimal. Und das, obwohl es einen breiten Graben vor der Bühne gab, da die Veranstaltung im Innenraum nicht bestuhlt war. So erhält der Künstler leider nur recht statische Aufnahmen aus der Entfernung.

Vielen Dank an Prime Entertainment für die Akkreditierung.

Weitere Fotos von unserem Fotografen Dietmar Seifer gibt es auf seiner Facebook-Seite und auf Instagram.

Line-Up

• Steven Wilson (Gesang, Gitarre)
• Gavin Harrison (Schlagzeug)
• Richard Barbieri (Keyboard, Synthesizer)
• Randy McStine (Gitarre)
• Nate Navarro (Bass)

Set-List

• Blackest Eyes
• Harridan
• Of the New Day
• Rats Return
• Even Less
• Drown With Me
• Dignity
• The Sound of Muzak
• Last Chance to Evacuate Planet Earth Before It Is Recycled
• Chimera's Wreck
• Fear of a Blank Planet
• Buying New Soul
• Walk the Plank
• Sentimental
• Herd Culling
• Anesthetize
• Sleep Together

Encore

• Collapse the Light Into Earth
• Halo
• Trains

Links

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